Handynutzung an Schulen: Neue Leitlinien stärken Medienkompetenz und restriktivere Handynutzung

26.03.2025

Die Schulen in Nordrhein-Westfalen erhalten künftig mehr Unterstützung bei der Entwicklung verbindlicher Regeln zur privaten Handynutzung. Bis zum Herbst 2025 sollen alle Schulen altersgerechte Handyregelungen festlegen und in ihre Schulordnungen aufnehmen. Das Schulministerium stellt dazu erstmals eine exemplarische Handyordnung sowie konkrete Leitlinien bereit.

„Das Handy ist aus dem Alltag junger Menschen nicht mehr wegzudenken. Dennoch sind die Zunahme von Konzentrationsschwächen, Auffälligkeiten beim Sozialverhalten oder Cybermobbing ernstzunehmende Herausforderungen, denen sich Schulen tagtäglich stellen und auf die Politik und Gesellschaft eine Antwort geben müssen“, betont der Landtagsabgeordnete und CDU-Bildungspolitiker Jonathan Grunwald. „Mit der Neuerung sorgen wir für Klarheit an allen 5.500 Schulen in Nordrhein-Westfalen. Zukünftig werden alle Schulen verbindliche Regeln für den Umgang mit Smartphones in ihren Schulordnungen verankern. Dabei verbinden wir pädagogische Klarheit mit demokratischer Beteiligung. Schülerinnen und Schüler lernen so, Regeln mitzugestalten, Verantwortung zu übernehmen und ihr eigenes Medienverhalten kritisch zu reflektieren.“

Die Landesregierung leistet mit dieser Maßnahme einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Schulkultur und zur Entwicklung digitaler Mündigkeit. Für die Grundschulen und die Primarstufe an Förderschulen wird ausdrücklich empfohlen, die private Nutzung von Handys und Smartwatches während des gesamten Schultags grundsätzlich nicht zu erlauben. Ausnahmen, etwa bei medizinischen Notwendigkeiten oder zur Kommunikation mit den Eltern, bleiben möglich.

In Hinblick auf die Gefahren des Internets und die vereinnahmende Macht von Algorithmen fordert Grunwald, selber auch Mitglied der Kinderschutzkommission des Landes, einen kritischen Umgang der Gesellschaft und appelliert an die Eltern: „Niemand würde seine Kinder nachts alleine im Wald herumlaufen lassen. Doch den Gefahren des Internets sind unsere Kinder oftmals viel zu früh und viel zu lang ausgesetzt. Ein verantwortungsvoller Umgang in der digitalen Welt beginnt zu Hause im Familienalltag. Eltern haben dabei eine große Vorbildfunktion und sollten ihren Kindern daher starke Partner in der digitalen Welt sein. Als dreifacher Vater weiß ich um die oft anstrengenden Debatten um Medienzeiten. Der nun eingeschlagene Weg für die Schulen kann daher auch Eltern dabei unterstützen, klare Regeln mit ihren Kindern für die Nutzung digitaler Endgeräte zu Hause zu vereinbaren.“